Gehen mit dem Geist

Ein Lehrbuch für das Geistige Familienstellen nach Bert Hellinger

Gehrmann, Thomas und Steinbach, Ursula,
ism, Kassel, 2. überarb. Aufl. 2015, 223 S., € 27,00

Weiterentwicklung des Familienstellens
auf eine neue höhere Ebene

Wieso haben Menschen mit spirituellen Interessen oft so wenig Erfolg im materiellen Leben und strotzen nicht vor Gesundheit? Anders herum gefragt, wieso zieht es kranke oder erfolglose Menschen oft in die Esoterik? Und wie einfach und schnell wird dies in einer Aufstellung überzeugend deutlich? Aus welchen Gründen sind Selbstvertrauen (als Gegenpol zu Angst) und

Klarheit (im Sinne von „ich weiß worum es geht und was jetzt zu tun ist“) Feinde einer Geistigen Aufstellung? Diese und andere spannende Themen werden in diesem Buch mit Zitaten von Bert Hellinger beantwortet.


Vor 15 Jahren war ich sehr skeptisch gegenüber Aufstellern, die sich ausschließlich auf Hellingers „systemisches Familienstellen“ bezogen haben. Mir waren etliche zu sehr fixiert auf eine bestimmte Art aufzustellen. Starre Regeln, fixierte Deutung des Erlebbaren, mangelnde Flexibilität gegenüber Aktivitäten aus dem Kreis der Beobachter, auswendig gelernte Sätze für die Prozessarbeit oder die Absicht, ein therapeutisch günstiges Ergebnis erzielen zu wollen, schreckten mich eher ab.

Daher war meine Neugier auf ein neues Buch über die Arbeit von Bert Hellinger im letzten Jahrzehnt doch mit zurückhaltender „Vorsicht“ gepaart. Eine spannende erste Leseprobe von Thomas Gehrmann und Ursula Steinbach hat mich allerdings schnell umgestimmt und ich habe „Gehen mit dem Geist“ bestellt.

Darin beschreiben die beiden Autoren die Arbeit von Bert Hellinger nach dessen großen Wechsel im Jahr 2000 von der System-Aufstellung zum „geistigen Familienstellen“, einer deutlich veränderten Aufstellungsarbeit, die sich nicht durch irgendwelche Verbände normieren oder zertifizieren lässt.

Gehrmann und Steinbach haben die Auftritte, Vorträge, Seminare und Aufstellungen von und mit Hellinger begleitet, seine Veröffentlichungen studiert und gut 200 Videoaufzeichnungen von ihm gesichtet, sortiert und ausgewertet. Daraus ist eine gigantische Aufgabe geworden. Sie wollen Hellingers Wirken der letzten 15 Jahre in Büchern und 20 DVDs (in 7 Themen-Sets) herausgeben. Der Anfang ist ihnen nach meinem kritischen Ermessen mit dem Buch „Gehen mit dem Geist“ bestens gelungen.

Am meisten überrascht war ich beim Lesen, dass sich auch im Aufsteller-Team in der Re-Sourcing-Oase in Heringen offensichtlich etwas sehr Ähnliches entwickelt hatte, wie das, was Hellinger „entdeckt“ hatte, ohne dass wir etwas davon wussten. „Gehen mit dem Geist“ stellt durchaus einen Evolutionssprung in der Aufstellungsarbeit dar.

Man kann es wohl als Synchronizität der Ereignisse (Zeitgeist) bezeichnen, dass wieder einmal an verschiedenen Orten im gleichen Zeitraum Ähnliches geschah. Wir haben dem, was sich in letzter Zeit in unseren Aufstellungen vermehrt offenbart, keinen Namen gegeben. Am ehesten würde wohl „Spirituelles Aufstellen“ dafür stimmig klingen. Es erfordert ein unerschütterliches Vertrauen in die „Kräfte der Aufstellung“ und eine liebevolle, dankbare und demütige Haltung des Aufstellers bzw. der Aufsteller.

System- oder Struktur-Aufstellungen arbeiten ziel- oder lösungsorientiert. Laut den Autoren bleiben wir damit im Bereich des individuellen oder des Familien- bzw. Gruppengewissens. Wer die Ebene des geistigen Familienstellens erreichen will, muss sich davon vollkommen lösen, leer machen von Gedanken, Emotionen, Erwartungen… und offen bleiben für das, was ihm in der Aufstellung von einer höheren Ebene aus gezeigt wird.

Gehrmann und Steinbach betonen, wie entscheidend es ist, mit (ich nenne es) „Gottvertrauen“ die Energie der Gruppe zu fokussieren und zu halten und ein „wissendes Feld“ zu öffnen, dessen Reichweite weit über unsere begrenzte Sichtweite hinausgeht.

Auch wir vertrauen einer „Höheren Intelligenz“, „himmlischen Energien“, „Engelskräften“ oder hilfreichen „Wesenheiten auf einer höheren Ebene“ die Aufstellung an und begleiten diese „nur“. Wir verstehen uns als ihre „Gastgeber“ und „Initiatoren“, nicht als ihre „Leiter“. Wenn eine Aufstellung von einer höheren Ebene geführt wird, dann ist dies eine Gnade für den Aufsteller und ein heilsames Geschenk für den Falleinbringer, aber keine Technik oder erlernte Methode, die auf rationales Wissen oder Können des Aufstellers zurückzuführen ist.

Dankenswerterweise dürfen wir oft erleben, wie sich bei Aufstellungen ein „wissendes Feld“ aufbaut. Womit nicht Wissen im Sinn von Zahlen, Daten, Fakten, Denken… gemeint ist, sondern Weisheit auf geistiger Ebene,
die nicht mit dem Kopf verstanden, sondern nur mit Herz und Seele erfahren werden kann. Auch wir wissen und glauben, dass sich heilsame Lösungen zeigen, wenn wir dafür offen sind, und dem „Falleinbringer“ geschenkt werden, wenn dieser zu einer Veränderung bereit ist.

Diese „Lösungen“ bzw. Ergebnisse zeigen sich nicht, wenn oder weil die Aufsteller es wollen und wünschen oder gar herbeiführen könnten. (Dies ist eine Anmaßung aus den Anfangszeiten der systemischen Aufstellungsarbeit.) Auch mit noch so „smarten Aufstellungs-Formaten“ und jahrzehntelangen Erfahrungen könnten Aufsteller niemals diese Ergebnisse bewirken. Sie müssen vielmehr lernen, sich von ihren Gedanken und Emotionen leer zu machen wie in tiefer Meditation und sich vertrauensvoll vom Feld führen zu lassen. All das beschreiben Gehrmann und Steinbach auf geniale Art.

Ich habe schon sehr viele Fachbücher zum Thema Aufstellungen gelesen und rezensiert. Nicht vielen Autoren ist es gelungen, ein so schwer zu fassendes Thema wie Aufstellungsarbeit einleuchtend und nachvollziehbar zu beschreiben. Doch die Sprache, bzw. korrekter formuliert, die Schreibweise der beiden Autoren ist sehr leicht verständlich. Jeder Abschnitt ist spannend und lehrreich zugleich.

Man kann die Weiterentwicklung des Familienstellens wohl kaum besser formulieren. Selbst phänomenologische Aspekte, denen die Konstruktivisten unter den Aufstellern kritisch gegenüberstehen, regen gut nachvollziehbar zu neuem Nachdenken darüber an. Insbesondere auch die vielen kurzen Übungen und „Meditationen“ bringen schnell wertvolle Erfahrungen.

Insgesamt gesehen ist ein Lehrbuch herausgekommen, dessen Inhalt nicht nur jeder Aufsteller zumindest einmal gründlich reflektiert haben sollte, sondern das auch interessierte Laien (mit Aufstellungserfahrungen) ansprechen dürfte, insbesondere, wenn sie Zugang zur geistigen und spirituellen Welt haben oder zumindest an so etwas wie einen Schöpfergeist oder ein Höheres Bewusstsein glauben (völlig unabhängig jedweder religiösen Dogmen).

Kompliment an die Autoren:


Ein derart riesiges und komplexes Thema so einfach und ansprechend aufbereitet zu haben, zeigt vom großen Sachverstand einerseits und zugleich vom Schreiben mit Hingabe und Herzblut andererseits. Und der wunderbare Sahnetupfen oben drauf:
Keine der vielen, vielen Formen anderer (herkömmlicher, klassischer Familien-, System-, Struktur-, Organisations- …) Aufstellungsarbeit wird in irgendeiner Form negativ bewertet. Keiner wird kritisiert, jeder erhält die Chance, dazuzulernen und sich sowie die Aufstellungsarbeit weiterzuentwickeln.

Gehrmann und Steinbach ist es auch glänzend gelungen, anhand vieler kurzer Fallbeispiele hohen Respekt für Hellingers Konzentration auf das Wesentliche auszulösen. Seine erstaunliche Fähigkeit, mit stoischer Gelassenheit und wenigen „Sätzen der Kraft“ – oft nur mit drei, vier Worten – beeindruckende Wirkung zu erzielen, wird nicht nur den Beteiligten bewusst, sondern erfasst auch den Leser. Wer schon mehr als zwei Familienaufstellungen live miterlebt hat, für den kann das intensive Durcharbeiten jedes einzelnen Kapitels zum Erlebnis mit bleibenden Erfahrungen werden.

Bert Hellinger (der sich mit Kommentaren zu Aufstellungsbüchern immer sehr zurückgehalten hat):
„Dieses Buch sagt im Grunde alles, was Leiter von Aufstellungen über das Familien-Stellen wissen müssen. Es ist von Anfang bis zum Schluss ein praktisches Buch.“

Rudolf A. Schnappauf,
Hünfelden, 6. Januar 2015
06438 - 54 00   *  
Schnappauf@RAS-Training.de

Buch bestellen:
aufstellungen_gesamtverz.htm

 

"Seit dem Anfang des neuen Jahrtausends beschreibt Bert Hellinger eine neue Aufstellungsmethode, die er „Gehen mit dem Geist“ nennt. Ich habe diese Methode vor etwa 10 Jahren von DVDs gelernt und meine Arbeit mit dem systemischen Familienstellen versucht mit den neuen Erkenntnissen Hellingers zu kombinieren. Dies hat nur teilweise funktioniert, bis ich das Buch von Thomas Gehrmann und Ursula Steinbach in die Hand bekam.

Dieses Buch beschreibt das „geistige Familienstellen“ auf eine neue Art. Das wesentliche ist der Paradigmenwechsel, die Akzeptanz der Tatsache, dass „es ist, wie es ist“. Hellinger führt den Aufsteller aus dem Bannkreis des Gewissens hinaus in eine andere Weite des Bewusstseins. Die benötigten Voraussetzungen für den Aufsteller werden in dem Buch vom Anfang einer Aufstellung bis zum Abschluss klar und deutlich beschrieben.

Ein Lehrbuch, das jedem Aufsteller zu empfehlen ist, der sich mit der Methode des geistigen Familienstellens auseinandersetzen und diese erlernen will."

Hans Juergen Gundrum,
Mainz, 21.11.14

Cover der 1. Auflage

Aufstellungs-Tag
(im 21. Jahr in der
Re-Sourcing-Oase)

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